Globale Mindeststeuer von 15% für Unternehmen
Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich die Finanzminister der G7-Staaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die USA) auf globale Steuerstandards für Unternehmen geeinigt, welche den aktuellen internationalen Steuerwettbewerb mit immer tieferen Steuersätzen stoppen soll.
Gemäss gemeinsamer Erklärung der Finanzminister der G7-Staaten, welche nicht zuletzt aufgrund des Einlenkens der US-Finanzministerin Janet Yellen zustande gekommen ist, sollen Gewinne von Grosskonzernen in Zukunft höher und gerechter besteuert werden. Neben einer Mindeststeuer von 15 Prozent sollen die Grosskonzerne mit einer Gewinnmarge von mehr als zehn Prozent künftig dort Steuern zahlen, wo sie ihre Umsätze machen und nicht mehr nur im Land, in dem sie ihren Steuersitz haben - was gängige Praxis ist.
Ziel ist es, dass die multinationalen Konzerne stärker zur Kasse gebeten werden sollen, um die in den letzten Jahren teilweise stark in Anspruch genommenen Staatskassen zu entlasten bzw. zu sanieren. Bisher werden Unternehmenssteuern nur am Firmensitz fällig, aber nicht in den Ländern, wo die Konzerne aktiv sind, was bei grossen Digitalunternehmen wie Apple, Google, Facebook oder Amazon oft ein globales Ausmass hat. Dies führte bislang dazu, dass viele Unternehmen ihren Firmensitz in Länder mit niedriger Unternehmensteuer verlagerten. In Zukunft sollen jedoch Steuern am Ort des Umsatzes bezahlt werden.
Für die Schweiz, in welcher zahlreiche globale Unternehmen ihren Sitz haben, würde die neue Mindeststeuer von 15 Prozent für 18 von 26 Kantone eine Erhöhung des Steuersatzes für Unternehmensgewinne bedeuten und die im Zuge der Steuerreform und der AHV-Finanzierung (STAF) erst kürzlich eingeführten (immer noch) attraktiven Steuersätze müssten erneut angepasst werden. Zudem würde die Verlagerung des Besteuerungsrechts an den Ort des Umsatzes für die Unternehmen wohl weit grössere Auswirkungen mit sich bringen, als dies heute ersichtlich ist.
Auch wenn die Details der G7-Erklärung noch ausgearbeitet werden müssen und auch noch die G20-Staaten und OECD Staaten darüber beraten werden, besteht bereits heute für international tätige Unternehmen dringender Handlungsbedarf.
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